Mehrwerte des Standards XPlanung

 

XPlanung ist das Fundament für die Digitalisierung von Planungsprozessen, Bauverfahren, Smart City-Anwendungen, Infrastrukturprojekten und Umweltprüfungen. Der Nutzen zeigt sich auf verschiedenen Ebenen: 

1. standardisierte Abbildung geltenden Planrechts durch digitale Planwerke 

Durch den Standard werden verbindliche Planinhalte maschinenlesbar, sodass sie automatisch verarbeitet, analysiert und geprüft werden können. Das ist entscheidend für digitale Baugenehmigungsverfahren (etwa im Zusammenspiel mit dem Standard XBau) und die Nutzung von Geo-Informationssystemen (GIS). 

2. Interkommunale und länderübergreifende Zusammenarbeit 

Kommunen und Landesbehörden können Pläne medienbruchfrei austauschen – ohne Konvertierungen, verlustbehaftete Exporte oder Formatkonflikte. Insbesondere für Metropolregionen, Planungsverbände oder Infrastrukturträger wird so eine kohärente Planung möglich. 

3. Grundlage für automatisierte Verfahren 

XPlanung schafft die Voraussetzung für automatisierte Prüfungen, Abfragen und Analysen, z. B. im Rahmen von Umweltverträglichkeitsprüfungen, Bebauungsdichteanalysen oder Raumverträglichkeitsstudien. Digitale Assistenten, Visualisierungen oder Bürgerbeteiligungsplattformen können direkt auf die strukturierte Datenbasis zugreifen. 

4. Zukunftsfähigkeit von Bauleitplanung, Landschaftsplanung und Raumordnung 

Der Standard ermöglicht die langfristige Verfügbarkeit, Wiederverwendbarkeit und Vergleichbarkeit von Planungsdaten. In Kombination mit anderen Standards (z. B. XTrasse, XBau, XBreitband) lassen sich digitale Gesamtprozesse für Infrastruktur, Bau und Raumplanung realisieren. 

5. Bürgernähe und Transparenz 

Durch strukturierte, digitale Pläne können interaktive Beteiligungsformate, digitale Kartenportale und mobile Anwendungen zur Verfügung gestellt werden, die Bürger.innen besseren Zugang zu Planungsprozessen ermöglichen. 

Mit XPlanung werden also folgende Probleme gelöst:  

 1. Medienbrüche und Inkompatibilitäten 

Bisher lagen Pläne oft als PDF oder gedruckte Karten vor – ohne strukturierte Daten, maschinenlesbare Inhalte oder klare Semantik. Die Weiterverarbeitung in verschiedenen Softwaresystemen (z. B. in GIS, Bauantragsverfahren oder Trassenplanungen) war aufwändig, verlustbehaftet oder gar nicht möglich. 

 2. Fehlende Interoperabilität 

Unterschiedliche Kommunen, Planungsbüros und Behörden arbeiteten mit inkompatiblen Systemen und proprietären Formaten. Pläne mussten händisch konvertiert oder nacherfasst werden, was zu Fehlern und Mehrarbeit führte. 

 3. Begrenzte Nachnutzung 

Planinhalte konnten kaum für weitere Analysen oder Fachverfahren genutzt werden (z. B. bei der Genehmigung von Infrastrukturprojekten oder Umweltgutachten). 

 4. Langsame Verfahren und mangelnde Transparenz 

Der manuelle Austausch von Plänen, Gutachten und Stellungnahmen verzögerte Planungsverfahren – häufig über Monate oder Jahre. Bürger:innenbeteiligung war oft nur durch aufwändige Auslegung und Papierverfahren möglich. 

XPlanung löst all diese Probleme, indem es eine einheitliche, interoperable, semantisch eindeutige und digitale Grundlage für sämtliche Planungsdaten schafft. 

 

Bei einer akteursspezifischen Sichtweise lassen sich die Mehrwerte wie folgt zuordnen:  

Kommune 

  • Schnelle und kostengünstige Durchführung von Planaufstellungs- und Änderungsverfahren. 

  • Geringere Abhängigkeit bei der Vergabe von Planungs-Dienstleistungen. 

  • Vereinfachte Versionierung während des Planungsprozesses. 

  • Der Einsatz standardbasierter Beteiligungsplattformen wird ermöglicht. 

  • vereinfachte Erfüllung der INSPIRE Bereitstellungspflichten.

  • Planungsdaten können auf einfache Weise in planungsfremde Fachkontexte eingebunden werden (Baugenehmigungen, Schulentwicklung, Sozialeinrichtungen, Kreisentwicklung, Ver- und Entsorgung, ÖPNV-Planung, Tourismus, Gewerbeflächenregister, erneuerbare Energien, Rohstoffgewinnung...).

  • Zielgerichtete, vektorbasierte Analysen (Raumbezug zu Fachobjekten, Statistik …) werden vereinfacht bzw. ermöglicht. 

Planer:innen

  • Vereinfachte Übernahme bestehender Planungen.

  • Vereinfachte Versionierung während Planungsprozessen. 

  • Bauwillige können sich bei externer Bereitstellung als WMS im Internet einfach und unverbindlich informieren.

Bürger:innen

  • Der Einsatz standardbasierter Beteiligungsplattformen wird ermöglicht. 

  • Bauanträge können effizienter bearbeitet werden.

  • Bauwillige können sich bei externer Bereitstellung als WMS im Internet einfach und unverbindlich informieren. 

Wirtschaft 

  • Bauanträge können effizienter bearbeitet werden. 

  • Zielgerichtete, vektorbasierte Analysen (Immobilien, Rohstoffe, erneuerbare Energien…) werden bei externer Bereitstellung als WMS und WFS ermöglicht. 

Träger öffentlicher Belange (TÖB) 

  • Der Einsatz standardbasierter Beteiligungsplattformen wird ermöglicht.

Nachbarkommunen 

  • Können frühzeitig in Planungen eingebunden werden (ggf. über standardbasierte Beteiligungsplattform), wodurch Konflikte und Fehlentwicklungen vermieden werden können. 

  • Können Vorgaben durch rechtskräftige Pläne benachbarter Kommunen für eigene Planungen berücksichtigen. 

Übergeordnete Gebietseinheiten 

  • Können frühzeitig in Planungen eingebunden werden (ggf. über standardbasierte Beteiligungsplattform), wodurch Konflikte und Fehlentwicklungen vermieden werden können.

  • Größräumige Planungen (Kreisentwicklung, Raumordnung, Landesentwicklung) werden vereinfacht. 

 

Fazit: Kommunen, Bürger:innen und Träger öffentlicher Belange profitieren von einem schnellen und unkomplizierten Datenaustausch während der Planaufstellung, beispielsweise über digitale Beteiligungsplattformen. Rechtskräftige Pläne können sowohl innerhalb der Kommune als auch von externen Partnern in verschiedenen Fachkontexten problemlos weiterverwendet werden – vorausgesetzt, die eingesetzte Software unterstützt XPlanGML. Für Bürger:innen genügt zum Betrachten der Pläne ein Internet-Browser, sofern die Daten über eine entsprechende Plattform bereitgestellt werden. Insgesamt sorgt XPlanung für eine effizientere und transparentere Erstellung sowie Nutzung digitaler Planungsdaten.