XTrasse Anwendungen

Ein Datenstandard muss sich in der konkreten Anwendung bewähren, sonst bleibt er abstrakte Theorie. Ein neuer Standard wie XTrasse kann diesen Praxistest jedoch erst bestehen, wenn entsprechende Anwendungssoftware zur Verfügung steht. Um die Einführung von Anwendungen zu beschleunigen, hat die XLeitstelle eine Produktionsumgebung konzeptioniert, mit der schon jetzt XTrasse-konforme Pläne erstellt und als XTrasseGML exportiert werden können. 

Kern der Produktionsumgebung sind QGIS, PostgreSQL/SQLite und ldproxy.  Hierfür werden Skripte und Konfigurationen zur Verfügung gestellt, die aus dem UML-Modell abgeleitet werden (s. Veröffentlichung auf OpenCode).

Die folgende Grafik zeigt exemplarisch, wie die Produktionsumgebung im Anwendungsfall "Zustimmungsverfahren nach § 127 TKG" genutzt werden könnte. 

 

Darstellung der Nutzung der Produktionsumgebung

 

In diesem Beispiel erstellt ein TK-Unternehmen in Kooperation mit einem Planungsbüro einen Trassenplan. Grundlage sind über "XTrasse Anwendungen" publizierte Skripte zur Erzeugung einer Datenbank, in der das XTrasse-Anwendungsschema abgebildet ist (bzw. ein reduziertes Profil für den Breitbandausbau). Ist die Datenbank in QGIS eingebunden, lassen sich mit diesem GIS-Werkzeug Pläne zeichnen und mit den Attributen des Datenmodells belegen. Beide Kooperationspartner können die Datenbanken sowie das zugehörige QGIS-Projekt mit den Stylinginformation beliebig austauschen. 

Ein unmittelbarer Export des Planes in XTrasseGML über QGIS ist zurzeit noch nicht möglich. Erforderlich ist dafür die Installation der Web-API ldproxy, für deren Konfiguration ein exakt auf die PostgreSQL-Datenbank abgestimmtes Profil über die "XTrasse Anwendungen" verfügbar ist. Über das HTML-Frontend des ldproxy lässt sich der Trassenplan aus der Datenbank in XTrasseGML (und in XTrasseJSON) abspeichern. 

In dem Beispiel wird weiterhin vorausgesetzt, dass auch die Gegenseite, die Trassenpläne im Antragsverfahren begutachtet, mit dem Datenaustauschformat umgehen kann (was zurzeit noch nicht der Fall ist). Sobald dies möglich ist, kann das Leitungsunternehmen z.B. in der GIS-Komponente eines Antragsportals den Trassenplan in XTrasseGML uploaden. Hat das Leitungsunternehmen eine eigene Fachanwendung, die XBreitband-Nachrichten versendet, kann es den Trassenplan an die Nachricht als Anlage anfügen.

Ldproxy ist jedoch nicht nur ein Werkzeug zur Erzeugung von XTrasseGML, sondern bietet zwei weitere Formen der Veröffentlichung. Das HTML-Frontend kann zum einen im Internet veröffentlicht werden. Auf diesem Weg sind die Daten im Detail einsehbar und in einer Webmap dargestellt (s. Testdaten der XLeitstelle)

Zum anderen ist die Hauptfunktionalität einer OGC API Features die direkte Anbindung an ein Portal oder eine Fachanwendung. Besitzt die zuständige Behörde eine Tiefbaufachanwendung mit GIS-Komponete, ließe sich der Trassenplan in dieser Komponente veröffentlichen. Dieser "Königsweg" steht Leitungsunternehmen, Portalbetreibern und Fachsoftwareherstellern durch die Nutzung der "XTrasse Anwendungen" zur Verfügung.

Die Pflege der "XTrasse Anwendungen" erfolgt kontinuierlich in Abhängigkeit zum Standard XTrasse durch die XLeitstelle.